©Quelle und Text: Jürgen Ohlwein / www.maz-online.de
Volker Schönfeld, der Ortsvorsteher in Möthlow, begrüßte am Dienstag die Jury des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ und führte sie durch das Dorf. Auch Ilka Lenke als Amtsdirektorin des Amtsbereiches Nennhausen nahm an der Präsentation teil. Schnell wurde allen klar, in diesem Ort halten alle zusammen. Ein Film des im Ort ansässigen Vereins DWAI über das Dorf, seine Menschen und ihre Projekte, beeindruckte die acht Jurymitglieder sehr.
Jury des Kreiswettbewerbes herzlich empfangen
Zur Jury gehören unter anderem der Vorsitzende Michael Koch, Beigeordneter des Landkreises Havelland, Matthias Kühn, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Havelland, und die ehemalige LAG Chefin Bärbel Eitner. Mit einem Willkommen in Möthlow-Banner wurden die Gäste am Gemeindehaus empfangen.
In besagtem Film erklärte Olga Bowgierd vom DWAI-Verein die Projekte, die in Möthlow realisiert wurden oder die noch realisiert werden sollen. Angefangen bei einer Infotafel und einem Schwarzen Brett über einen Aussichtsturm, bis hin zu einem Ufo-Landeplatz, haben die Möthlower viele Ideen.
Am wichtigsten in Möthlow sind aber die Menschen selbst. Sie stellen sich gleich mal im Film persönlich vor und erzählen, wie lange sie bereits im Dorf wohnen, warum es ihnen dort so gut gefällt und was sie sich für die Zukunft wünschen. Die meisten hatten klare Vorstellungen davon, was ihnen fehlt. So wünschen sich einige eine kleine Einkaufsgelegenheit, eine Gaststätte, einen Arzt, besseren Nahverkehr und eine bessere Anbindung ans Radwegesystem.
Großer Zusammenhalt zwischen den Generationen
Aus der Liebe zu ihrem Dorf machen sie aber auch kein Geheimnis. Besonders der Zusammenhalt zwischen Alt und Jung, Einheimischen und Zugereisten wird immer wieder angesprochen. Auch die vielen Menschen, die aus anderen Ländern hier leben, sind voll ins Dorfleben integriert.
„Wir sind hier interkulturell aufgestellt. Die Menschen hier beteiligen sich an den Projekten. Genauso wollen wir das auch. Generationsübergreifende Veranstaltungen wie zum Beispiel unsere Filmabende erfreuen sich großer Beliebtheit. Gemeinsam stellen wir jedes Jahr den Maibaum und Weihnachtsbaum auf. Oktoberfeste und Ballermann-Party finden genauso wie Hüpfburg-Feste für die Kinder statt“, erklärt Volker Schönfeld.
Auch in E-Mobilität will Möthlow ganz vorn mitmischen. Der Spatenstich für eine Elektroladestation ist schon gemacht. Nun soll auch ein E-Auto gekauft werden und damit Carsharing betrieben werden. Das Fahrzeug darf dann jeder im Dorf nutzen.
Obstbäume im Dorf
Ein weiteres Projekt liegt darin, im Dorf 50 Obstbäume zu pflanzen. Sie sollen im Dorf am Weg vor den Grundstücken gepflanzt werden. „Natürlich werden wir vorher mit den Bewohnern sprechen. Es sollen alte Obstsorten wie Pflaumen, Birnen und Äpfel werden“, so Volker Schönfeld.
Beim Wettbewerb „Machen 2020“ erhielten die Möthlower einen Betrag von 5000 Euro und wollen davon auf dem Weinberg einen Aussichtsturm bauen. Von dort aus hat man dann in alle Richtungen einen tollen Rundumblick, weit in das Havelländische Luch.
Nach dem Film lud Volker Schönfeld die Besucher zu einem Rundgang durchs Dorf ein und erklärte der Jury noch mal einige Projekte direkt vor Ort.
Ein Dorf träumt von außerirdischen Besuchern
So wird die Ufo-Landebahn auf einer Wiese im Ort geplant. Sie soll mit Schildern für ET und seine Freunde mit Hinweisen auf die Lebensweise der Menschen und wie man sich auf der Erde, dem einzigen Biotop im Universum, verhält. Das soll aber nicht nur für Außerirdische sein. Auch Möthlower oder Fahrradtouristen können hier auf Bänken auf die Außerirdischen warten und die schöne Natur genießen.
Die Jury war sehr angetan von dem kleinen havelländischen Dorf. „Ich bin besonders von dem Zusammenhalt hier beeindruckt. Es war toll zu sehen, wie das gesamte Dorf hinter der Bewerbung steht. Hier sieht man, wie viel Potenzial in unseren Dörfern steckt“, erklärt Michael Koch.
„Ein toller Eindruck, den Möthlow da hinterlässt. Mit so viel hat man gar nicht gerechnet bei dem kleinen Ort. Wenn man durch Möthlow fährt, kommt der Ortseingang, und kurz danach ist man auch schon wieder durch. Was sich aber hier alles in dem Ort jenseits der Hauptstraße verbirgt, bekommt man beim Durchfahren gar nicht mit. Ich bin beeindruckt“, so Michel Kühn.
Toller Ausblick vom Weinberg
Einen Leckerbissen hatte sich Volker Schönfeld für die Jury bis zum Schluss aufgehoben. Da ging es dann auf den Weinberg, wo der Aussichtsturm gebaut werden soll. Auch, wenn der Aufstieg etwas anstrengend war, hat sich der Ausblick in das Märkische Luch von da oben ganz sicher gelohnt. Das sahen auch die Jurymitglieder so und machten noch einige Fotos von dort oben.
Volker Schönfeld zeigt sich zuversichtlich. „Die Jury war gut gelaunt und hat sich sehr positiv zu der Präsentation geäußert. Was nun kommt, werden wir am 6. Oktober erfahren“. An dem Tag wird dann auf Schloss Ribbeck der Gewinner des Kreiswettbewerbes bekannt geben. Noch mit dabei sind Selbelang, Stechow und Steckelsdorf. Alle sind nun gespannt, wie die Entscheidung ausfallen wird und welches Dorf am Landeswettbewerb teilnimmt.